Maisäße sind typisch für die Landschaft im Montafon. Wie Sanierungen möglichst „sanft“ erfolgen können, dokumentiert das LEADER-Projekt „Werkzeugkoffer Maisäßsanierung“. Am 10. Mai 2019 konnten sich Interessierte bei einer Exkursion zu den Themen Durchlüftung und Dächer informieren.
Mit dem Projekt will der Stand Montafon dem Erhalt der einzigartigen Montafoner Maisäßlandschaft eine Perspektive geben. Dazu werden das Wissen um die Vorzüge und Grenzen alter Bautechniken der Montafoner Maisäße mit HandwerkerInnen und PlanerInnen zusammengetragen. Dadurch sollen künftig Maisäße in zurückhaltender und angemessener Weise für die neue Nutzung zu Freizeit- und Erholungszwecken adaptiert werden.
Blick von oben und ins Detail bei der vierten Exkursion
Die insgesamt vierte und vorerst letzte Exkursion zum „Werkzeugkoffer Maisäßsanierung“ fand am 10. Mai 2019 in Schruns statt. Zum Thema Durchlüftung wurde das Maisäß Hoha besichtigt. Hier wurden zur Entfeuchtung des Kellers Durchlüftungsschlitze eingefügt. Durch diese wird unter anderem die Bildung von Grünalgen im Keller verhindert, das Abfaulen des Schwellenkranzes gemindert und ein besseres Raumklima entsteht.
Weiteres wurden die diversen Variationen von Dächern, Dachrändern und Fenstereinfassungen beim Gantschierer Maisäß betrachtet. Unter der Leitung des Architekten Thomas Mennel entstand eine angeregte Diskussion zu den verschiedenen Baumaterialien und Handwerkstechniken. Besonderes Augenmerk lag auf der Deckung der Dächer. Der Blick von oben auf die Dächer wird durch die Wahl von Holzschindeln oder Kunststoff- oder Metallschindeln wesentlich geprägt.
Handbuch und Wanderausstellung werden vorbereitet
Im Projekt wird anhand konkreter Fallbeispiele „der Weg der sanften Sanierung“ beschritten und die Erfahrungen in der Umsetzung zum Projektabschluss im Sommer 2019 in Form eines Handbuches und einer Wanderausstellung allen zur Verfügung stehen. Das Handbuch soll konkrete Handlungsempfehlungen beinhalten, geeignete PartnerInnen anführen bzw. vernetzen und eine Orientierung in Richtung nachhaltiger und praktikabler baulicher Lösungen geben. „Aktuell arbeiten wir intensiv am Handbuch und konzipieren die Wanderausstellung“, schildert Regionalentwicklerin Valentina Bolter vom Stand Montafon.
